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Lehrstuhl für Psychologie I - Biologische Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie

Chinesisch-Deutsches Mobilitätsprogramm: "Modifikation des Suchtgedächtnisses in virtueller Realität – von den Grundlagen zur klinischen Forschung"


Ansprechpartner:

  • Dr. Markus Winkler, Prof. Dr. Paul Pauli, Lehrstuhl für Biologische Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie, Würzburg, Deutschland
  • Prof. Dr. Nan Sui, Prof. Dr. Yonghui Li, Institute of Psychology, Chinese Academy of Sciences, Key Lab of Mental Health, Beijing, China

Beschreibung:

Substanzkonsumstörungen sind komplexe psychische Störungen mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen und die Gesellschaft. Drogenassoziierte Reize können Craving (ein starkes Verlangen nach der Substanz) sowie drogensuchendes Verhalten und Substanzkonsum initiieren. Sie können daher bei abstinenzwilligen Personen das Rückfallrisiko erhöhen. Die Humanforschung hat sich bislang stark auf die Wirkung diskreter Drogenreize (sogenannte Drogen-Cues, z. B. Drogenutensilien) konzentriert. Die motivationalen Effekte kontextueller Drogenreize stehen erst seit kurzem im verstärkten Fokus der Forschung. Drogen werden jedoch häufig in bestimmten Kontexten (z. B. in bestimmten Umgebungen) konsumiert und diese Kontexte können allein oder in Wechselwirkung mit diskreten Drogen-Cues drogensuchendes Verhalten motivieren. Ziel dieses bilateralen Projekts ist es daher, einen systematischen und innovativen Ansatz zur Untersuchung der Kontextabhängigkeit von Craving zu entwickeln, indem die Stärken der beiden Forschungsteams in der Tier-  und Humanforschung integriert werden. Unter Verwendung translationaler Paradigmen in Kombination mit Virtueller Realität, sollen drogenassoziierter Cues und Kontexte generiert sowie ihre Effekte modifiziert werden. Dabei können wir auf etablierte Methoden zur Erfassung verschiedenster Reaktionssysteme zurückgreifen, einschließlich neuromodulatorischer und bildgebender Verfahren (z. B. Optogenetik, In-vivo-Calcium-Bildgebung und elektrophysiologische Aufzeichnungen), biobehavioraler Maße der motivationalen Valenz (Startle-Reaktion) und Erregung (Hautleitfähigkeit), der neuronalen Aktivität (EEG / fMRI) und des sichtbares Verhalten. Wir erhoffen uns von diesem Forschungsansatz längerfristig einen klinisch bedeutsamen Beitrag zur Reduktion des durch drogenassoziierte Cues und Kontexte ausgelösten Cravings und Substanzkonsums.

Zugehörige Drittmittelförderung:

http://www.sinogermanscience.org.cn/de/index.html