Aggression
Aggression ist ein komplexes Zusammenspiel von kognitiven, psychologischen, biologischen, sowie umweltbedingten Faktoren. Es ist ein allgegenwärtiges soziales Verhalten, dass jeder schon einmal erlebt hat, ob als eigenes zorniges Verhalten oder als Zeuge eines Wutausbruchs. In Menschen, Aggression ist entweder absichtlich/zielgerichtet oder reaktiv-impulsiv, was häufig zu unangemessenen Handlungen führt. Aggression ist häufig definiert as ein Verhalten das darauf abzielt einer anderen Person Schaden zuzufügen, die motiviert ist, diesen Schaden zu vermeiden. Weltweit verursacht alltägliche Aggression enormen sozialen und wirtschaftlichen Schaden.
Bei vielen psychischen Erkrankungen spielt Aggression eine große Rolle. Tatsächlich ist Aggression ist ein Symptom unterschiedlicher psychischer Krankheiten wie ADHS, Schizophrenie, Bipolare Störungen, oder Borderline Persönlichkeitsstörungen. Unsere Arbeitsgruppe ist am Ablauf und der Dynamik von Ärger und Aggression, sowie deren neuronaler Korrelate interessiert.
Aktuell konzentrieren wir uns auf Konflikte in romantischen Beziehungen als Teil eines DFG-geförderten multizentrischen Forschungsprogramms desen Ziel es ist die genetischen und molekularen Mechansismen, welche aggressives Verhalten beinflussen, zu entschlüsseln. Wir sind dabei Teil eines nationalen überregionalen Sonderforschungsbereiches.
Die Hauptziele eines Teilprojektes umfassen:
- Ein besseres Verständnis über die Rolle kognitiver Kontroll -und interpersoneller Regulationsdefizite während und nach Kooperationen und Konflikten in romantischen Partnerschaften zu erlangen.
- Die Dynamik und neuronalen Prozesse während und nach Kooperationen und Konflikten zu charakterisieren.
- Ein besseres Verständnis über die Rolle kognitiver Kontroll-und interpersoneller Regulationsdefizite für die Eskalation und Deeskalation von Konflikten zu erlangen und neuronale Prädiktoren für Aggression im Alltag zu identifizieren.
In einem weiteren Teilprojekt im Rahmen des nationalen überregionalen Sonderforschungsbereichs untersuchen wir die Rolle körpereigener Hormone bei der Verarbeitung von Bedrohungssituationen.
Die Hauptziele unseres Teilprojekts umfassen:
- Ein besseres Verständnis darüber zu gewinnen, wie Testosteron in Abhängigkeit vom situativen Kontext die Wahrnehmung und Verarbeitung von Bedrohung beeinflusst.
- Die Wechselwirkungen hormoneller und kontextueller Faktoren bei gesunden Frauen und Frauen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung zu vergleichen.
Wenn Sie Interessen an einer Studienteilnahme haben, finden Sie hier weitere Informationen.
Bertsch, K., Buades-Rotger, M., Krauch, M., Ueltzhöffer, K., Kleindienst, N., Herpertz, S. C., & Krämer, U. M. (2022). Abnormal processing of interpersonal cues during an aggressive encounter in women with borderline personality disorder: neural and behavioral findings. Journal of Psychopathology and Clinical Science, 131, 493–506.
Bertsch, K., S. Back, A. Flechsenhar, C. Neukel, M. Krauch, K. Spieß, A. Panizza, and S. C. Herpertz (2021). “Don’t make me angry: frustration-induced anger and its link to aggression in women with borderline personality disorder”. In: Frontiers in psychiatry 12, p. 695062.
Herpertz, S. C., K. Nagy, K. Ueltzhöffer, R. Schmitt, F. Mancke, C. Schmahl, and K. Bertsch (2017). “Brain mechanisms underlying reactive aggression in borderline personality disorder—sex matters”. In: Biological psychiatry 82.4, pp. 257–266.
Jeung-Maarse, H., M. M. Schmitgen, R. Schmitt, K. Bertsch, and S. C. Herpertz (2023). “Oxytocin effects on amygdala reactivity to angry faces in males and females with antisocial personality disorder”. In: Neuropsychopharmacology 48.6, pp. 946–953.
