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    Forschergruppe Emotion und Verhalten (DFG)

    Emotion und Schmerz: Neuronale Grundlagen der Schmerzmodulation durch reflektive und impulsive Prozesse

    Emotion und Schmerz: Neuronale Grundlagen der Schmerzmodulation durch reflektive und impulsive Prozesse

    Abstract:

    Neben impulsiven automatischen Prozessen, die die Schmerzwahrnehmung beeinflussen, soll dieses Projekt auch reflektive Einflüsse auf die Schmerzwahrnehmung untersuchen. Darunter werden insbesondere Prozesse wie Erwartungen hinsichtlich eines Zielzustandes verstanden, aber auch höhere kognitive Kontrollprozesse im Sinne der Emotionsregulation. Ziel des Fortsetzungsantrags ist es, das Zusammenwirken reflektiver und impulsiver Prozesse (RIM-Modell, Strack und Deutsch, 2004) auf die Schmerzwahrnehmung und deren neuronaler Korrelate zu verstehen. Dabei steht zum einen die Verarbeitung spezifischer, schmerzrelevanter Information (Schmerzgesichter) im Fokus, wobei hier die Modulation durch die Persönlichkeitsvariable Empathie näher beleuchtet werden soll. Zudem soll der Einfluss von Erwartungen und kognitiver regulatorischer Prozesse auf die Schmerzwahrnehmung und deren neuronaler Korrelate untersucht werden. Dabei stehen Angst und Furcht sowie Erwartungen hinsichtlich einer positiven bzw. negativen Konsequenz (Placebo- bzw. Nocebo-Effekt), die entweder auf eigener Erfahrung basieren oder instruiert wurden, im Vordergrund. Konkret soll dabei der Frage nachgegangen werden, ob persönliche Erfahrung eine notwendige Voraussetzung der Schmerz modulierenden Wirkung von Erwartungen ist. Des Weiteren soll untersucht werden, ob automatische impulsive Prozesse (emotionale Reaktionen, ausgelöst durch affektive Stimuli) die reflektiven Prozesse (Erwartungen) modulieren können. Außerdem soll untersucht werden, ob kognitive Regulationsprozesse (Reappraisal) ähnlich wie bei der Emotionsregulation zu einer entsprechenden Schmerzregulation führen können und welche neuronalen Strukturen dabei im Wesentlichen beteiligt sind. Durch den Fokus auf neurowissenschaftliche Methoden erwarten wir ein besseres Verständnis der neuronalen Grundlagen von impulsiven und reflektiven Einflussfaktoren auf die Schmerzwahrnehmung.