Intern
    Forschergruppe Emotion und Verhalten (DFG)

    Zwei-Prozess-Modell der Auflösung und Regulation von Emotionen

    Zwei-Prozess-Modell der Auflösung und Regulation von Emotionen

    Abstract:

    Basierend auf dem Reflektiv-Impulsive-Model von Strack und Deutsch (2004) wird angenommen, dass Emotionen auf zwei qualitativ verschiedene Prozesse zurückgeführt werden können: Emotionen können entweder auf assoziativen Prozessen oder auf Schlussfolgerungsprozessen beruhen. Assoziative Prozesse sind dadurch gekennzeichnet, dass zur Emotionsauslösung keine kognitive Kapazität erforderlich ist und dass die Ähnlichkeit einer verarbeiteten Information zu einem emotionsspezifischen prototypischen Schema die Qualität und Intensität der Emotion bestimmt. Bei der inferentiellen Emotionsauslösung ist kognitive Kapazität erforderlich, weil die entsprechende emotionsauslösende Information sonst nicht generiert wird. Dabei beeinflussen Art und Anzahl gezogener Schlussfolgerungen Qualität und Intensität der Emotion. Darüber hinaus hat die Differenzierung emotionsauslösender Prozesse Implikationen für die Regulation negativer Emotionen: Ablenkung kann eine geeignete Strategie sein, um emotionsauslösende Schlussfolgerungsprozesse zu unterminieren. Die assoziative Emotionsauslösung lässt sich dagegen nur über die physische Distanz regulieren.