Intern
    Hochschulambulanz für Psychotherapie

    ELAN (2019 - 2022)

    Zur Behandlung von Angststörungen wird oft eine Expositionstherapie eingesetzt – eine spezifische Form der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT). Die Wirksamkeit dieser Therapieform wurde in vielen Studien nachgewiesen und es konnte mit dieser Therapie bereits vielen Betroffenen geholfen werden. Leider wissen wir noch nicht genug über die genaue Wirkweise dieser Be­hand­lungsform, z.B. welche Therapieinhalte bei welchen Patienten/innen besonders wichtig sind.  

    Ziel der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Therapie­stu­die ELAN war es, die Wirkmechanismen der Expositionstherapie besser zu verstehen und dadurch die Wirksamkeit der Psychotherapie bei Angststörungen zu verbessern. Dabei waren wir insbesondere daran interessiert, wie und wann angstauslösende Situationen vermieden oder aufgesucht werden.

    Alle Teilnehmer/innen erhielten eine hochwirksame Expositionstherapie, die von speziell für Angststörungen geschulten Therapeuten/innen durchgeführt wurde. Diese etablierte Kurzzeittherapie wurde begleitet durch diagnostische Fragebögen, wissenschaftliche Zusatz­untersu­chungen und eine alltagsnahe Befragung mittels Smartphone. Dies erlaubte uns, herauszu­fin­den, welche Faktoren mit besonders gutem Therapieerfolg zusammenhängen und warum die von uns angebotene Psychotherapie so gut helfen kann.

    Erste in der internationalen Fachzeitschrift „Depression and Anxiety“ veröffentlichte Studienergebnisse lieferten zudem wichtige Einblicke in die Mechanismen pathologischer Vermeidung bei Angststörungen. So weisen die Ergebnisse darauf hin, dass positive Anreize für Annäherung bei Angststörungen weniger stark berücksichtigt werden. Ein verstärkter Behandlungsfokus auf diese positiven Aspekte könnte entsprechend zur Reduktion von Vermeidung und somit letztlich zur Verbesserung expositionsbasierter Therapien beitragen. Weitere Publikationen sind aktuell in Vorbereitung.

    Pressespiegel:

    Arte, 02/2019: Wenn Angst krank macht – Anatomie eines Gefühls (Dokumentation)