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Lehrstuhl für Psychologie I - Biologische Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie

Modulation der Cue-Reaktivität durch BEGIN- und END-Stimuli des Rauchrituals


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Drogenassoziierte Reize werden oft einfach als exzitatorisch konditionierte Reize verstanden, die durch eine enge Überlappung mit der Drogenwirkung entstehen. Reize aus der Endphase des Rauchrituals (END-Stimuli) sind vermutlich besser mit dem Nikotinpeak im Blut gepaart als Reize vom Anfang des Rauchrituals (BEGIN-Stimuli). Jedoch weisen mehrere Studien darauf hin, dass END-Stimuli wahrscheinlich schlechte Hinweisreize (Cues) für das Rauchen sind. Unsere eigene Forschung mit Bildreizen zeigte konsistent, dass END-Stimuli ein geringeres Verlangen (Craving) zu rauchen und weniger positiven Affekt hervorrufen als BEGIN-Stimuli. Differentielle Effekte beider Reize zeigten sich zudem in der Affektmodulation der Startle-Reaktion, Aufmerksamkeits-Bias-Scores und neuronalen Aktivitätsmustern. Manipulationen der wahrgenommenen Verfügbarkeit zu rauchen und weitere Merkmale der END-Stimuli legen nahe, dass die durch END-Stimuli hervorgerufene Reaktivität ihren prädiktiven Wert hinsichtlich der Drogenverfügbarkeit wiederspiegelt, was sich in einer Modulation exzitatorischer oder inhibitorischer Prozesse zeigen kann. In diesem Projekt untersuchen wir die unterschiedlichen Effekte von BEGIN- und END-Stimuli und zugrundeliegende Mechanismen mit biobehavioralen Methoden. Da das Rauchritual eine Vielzahl von Stimuli mit wahrscheinlich unterschiedlicher funktionaler Bedeutung umfasst, kann ein besseres Verständnis der Interaktion dieser Reize für die Kontrolle und die Beendigung des Drogenkonsums relevant sein.

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