Praktische Ausbildung
Allgemeines
Im Rahmen der Praktischen Ausbildung sind mindestens 600 verhaltenstherapeutische Behandlungsstunden unter Supervision durchzuführen. Die Behandlungen werden in der Institutsambulanz des Weiterbildungsstudiengangs durchgeführt, die zur vertragspsychotherapeutischen Versorgung per Gesetz ermächtigt ist. Dadurch können die Ausbildungstherapien mit den Krankenkassen abgerechnet und den Studiengangsteilnehmern vergütet werden.
In Sonderfällen bzw. unter bestimmten Voraussetzungen ist es möglich, die ambulanten Behandlungen auch in einer kooperierenden externen Lehrpraxis (z.B. Praxis eines niedergelassenen Psychotherapeuten, Institutsambulanz eines anderen Ausbildungsinstituts) durchzuführen.
Notwendige Vorraussetzung ist jedoch, dass die PiA hinreichende Fachkenntnisse erworben und den ersten Abschnitt der Ausbildung erfolgreich absolviert haben. Vor dem Start der ambulanten Behandlungen müssen die PiA daher folgende Nachweise einreichen:
- mindestens zwei Semester Theorieausbildung (Vorlage des Studienbuches)
- mindestens 1200 h Praktische Tätigkeit (Bescheinigung der Kooperationsenrichtungen)
- Ablegen der Zwischenprüfung (Zeugnis)
- Besuch der kursübergreifenden Veranstaltung "Anleitung zur Praktischen Ausbildung" (ca. 20 UE, s.u.)
Der Nachweis der Praktischen Ausbildung geschieht zum einen durch die Vorlage der Behandlungsdokumentation. Darüber hinaus ist für alle Fälle, die im Rahmen der 600 Stunden der praktischen Ausbildung behandelt werden, ein Abschlussbericht im Umfang von ca. 4 Seiten anhand eines vorgegebenen Schemas für die Patientenakte zu erstellen. Die Abschlussberichte sind dem fallführenden Supervisor zur Korrektur und Unterschrift vorzulegen.
Vorbereitung
Im Regelfall werden die ambulanten Behandlungen an der der Institutsambulanz geleistet. Hier werden die "neuen" zusammen mit den "Hauptamtlichen" und den "älteren" PiAs in einem großen Team arbeiten. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich vorab sowohl mit den Besonderheiten des ambulanten Therapiesettings, auch mit den strukturellen Rahmenbedingungen und organisatorische Abläufen des Ambulanzbetriebs vertraut zu machen. Zu diesem Zweck wird die kursübergreifende Veranstaltung "Anleitung zur Praktischen Ausbildung" angeboten.
Diese dreitielige Seminarreihe findet zweimal jährlich zu Beginn des Winters- bzw. Sommersemesters an der Institutsambulanz Würzburg statt und wird von den hauptamtlichen Mitarbeitern der Institutsambulanz gestaltet. In ihr werden sowohl Besonderheiten ambulanter Psychotherapie (Indikationsstellung, Verfassen von Berichten, Kooperation mit Mitbehandlern etc.), als auch organisatorische Abläufe und strukturelle Bedingungen des Ambulanzbetriebes vermittelt. wie z.B.:
- Raumbelegung: Wann kann ich meine Therapien durchführen?
- Patientenzuteilung: Wie werden Patienten an die PiA vermittelt?
- Hintergrunddienst: An wen kann ich mich im Notfall wenden?
- Aktenführung: Wie lege ich eine Akte an, wie bewahre ich sie auf?
- EDV und Datenschutz : Wie kann ich Dokumente sicher abspeichern?
- Nutzung von Psycho-EQ und Hogrefe-Testsystem
- Einführung in die Ambulanzsoftware Smarty mit den Schwerpunkten Terminplaner, Erfassung von Patienten- und Leistungsdaten, sowie Formularverwaltung und Textverarbeitung.
Die wichtigsten Punkte sind im Intranet der Hochschulambulanz dokumentiert, in welches sich alle PiA vor Beginn ihrer praktischen Ausbildung einlesen sollten. Das Intranet ist die Informations- und Wissensplattform für alle Mitarbeiter von Hochschulambulanz und Weiterbildungsstudiengang, welche werden fortlaufend gepflegt, ergänzt und erweitert wird.
Das Intranet ist aus datenschutzrechtlichen Gründen zugangsgeschützt, eine Berechtigung (individueller Benutzername samt Passwort) erhalten die PiA vor Beginn der praktischen Ausbildung. Ferner kann das Intranet nur innerhalb des Netzwerkes oder von außen über ein sog. Virtual Private Network (VPN) erreicht werden. Die einmalige Einrichtung einer VPN-Verbindung auf einem beliebigen Endgerät ist sehr einfach (s. hierzu die Installationsanleitung des Rechenzentrums der Universität).