Nachruf apl. Prof Joachim Wittkowski
20.12.2023apl. Prof. Dr. Joachim Wittkowski verstorben
Herr Wittkowski (geb. 06.11.1945) war dem Institut für Psychologie sein ganzes Forscherleben lang verbunden. Er wurde 1977 mit einer Überblicksarbeit zur psychologischen Forschung zum Thema Sterben, Tod, und Trauern (Thanatopsychologie) promoviert und arbeitete bis zu seinem eigenen Tod weiter in diesem Bereich. 1984 habilitierte er sich mit einer Arbeit zur Beziehung von Persönlichkeitsmerkmalen und dem Erleben von Sterben und Tod, für die er neue diagnostische Instrumente entwickelte.
Seine Forschungstätigkeit resultierte in weit über 100 wissenschaftlichen Veröffentlichungen in Zeitschriften, Herausgeberwerken und Enzyklopädien und in der Entwicklung und Publikation von mehreren Messinstrumenten der Thanatopsychologie, z.B. das Fragebogeninventar zur mehrdimensionalen Erfassung des Erlebens gegenüber Sterben und Tod (FIMEST/MODDI-F Deutsch, Englisch, Chinesisch, Französisch, Türkisch), der Fragebogen zur Erfassung suizidaler Gedankenbildung FESG und das Würzburger Trauerinventar zur Abbildung des normalen Trauerprozesses (WüTi).
Er vermittelte die Erkenntnisse zu diesem in Lehrbüchern selten vertretenen Thema den Studierenden der Psychologie in Würzburg in regelmäßigen Seminaren im Rahmen des Diplomstudiengangs. Auch nach Ende seiner Lehrtätigkeit an der Universität war er weiter mit großer Disziplin als Forscher aktiv und betreute Masterstudierende bei empirischen Arbeiten.
Ein besonderer Wunsch war es ihm, trotz einer chronischen Erkrankung Anfang Oktober 2023 die Tagung der International Work Group on Death, Dying and Bereavement in Halifax zu besuchen, einer internationalen Vereinigung von Thanatopsychologen, der er seit vielen Jahren angehörte. Dort konnte er sich nochmals mit befreundeten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerinnen austauschen.
Am 24.10.2023 ist Herr Wittkowski verstorben. Das Institut für Psychologie wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.