Intern
    Weiterbildungsstudiengang Psychologische Psychotherapie

    Hintergrund

    Nach der Verabschiedung des Psychotherapeutengesetzes 1999 und der damit verbundenen gesetzlichen Regelung der Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten formierten sich an vielen Orten im Bundesgebiet staatlich anerkannte Ausbildungsinstitute auf privater Basis.

    In den letzten Jahren wurden jedoch zunehmend universitäre Ausbildungsgänge geschaffen, die auf Initiative der Lehrstühle für Klinische Psychologie und Psychotherapie gegündet wurden.  Im Wintersemester 2006/07 wurde an der Universität Würzburg der erste staatlich anerkannte postgraduale Studiengang "Psychologische Psychotherapie" an einer bayerischen Universität eingerichtet, nachdem bereits vier Jahre zuvor die Hochschulambulanz für Psychotherapie am Lehrstuhl für Psychologie I ihren Betrieb aufgenommen hatte.

    Im Oktober 2022 startet der Weiterbildungsstudiengang seinen 17. Ausbildungsjahrgang und mit der wachsenden Anzahl an Teilnehmern ist auch die Zahl der Mitarbeiter gestiegen. Was mit einer Person und zwei Räumen in der Hochschulambulanz 2002 begann, entwickelte sich mittlerweile zu einer mehrköpfigen Abteilung am Lehrstuhl für Psychologie I. Nach mehrjähriger Planungsphase konnte im Juli 2015 endlich die neue Institutsambulanz im 4. OG der Marcusstrasse eröffnet werden.

    Weiterhin beschränkt sich der Weiterbildungsstudiengang jedoch auf die Approbationsausbildung "Psychologische Psychotherapie" und bietet "nur" eine Ausbildungsgruppe pro Jahr an, so dass er ein vergleichsweise kleines Ausbildungsinstitut geblieben ist. Gerade diese überschaubare Größe und die Konzentration auf ein Programm an einem Standort erleichtert es, die Teilnehmer während ihrer Ausbildung individuell zu betreuen und eine hohe Qualität der Lehrveranstaltungen durch eine sorgfältige Auswahl der Dozenten zu garantieren. 

    Auf der anderen Seite ist der Weiterbildungsstudiengang trotz allem stark genug, denn ...

    • hinter ihm steht keine privatrechtliche Organisation wie ein Verein oder eine GmbH, sondern eine öffentlich-rechtliche Körperschaft des Freistaates Bayern: die Universität Würzburg, die es sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr zum Ziel gesetzt hat, neben den klassischen Hochschulstudiengängen auch Angebote in der postgradualen Aus- und Weiterbildung einzurichten.
    • er ist durch die Akkreditierung als universitäres Ausbildungsinstitut durch die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPS) Mitglied von <unith>, dem Verbund der universitären Ausbildungsinstitute. Dies macht es möglich, sich in einem starken Dachverband und in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie z.B. den Psychotherapeutenkammern und den zuständigen Ministerien für bessere Rahmenbedingungen der Psychotherapieausbildung einzusetzen.
    • er arbeitet sehr eng mit dem Institut für Therapieforschung München (IFT) zusammen. Das IFT wurde 1973 von Wissenschaftlern des Max-Planck-Institutes für Psychiatrie gegründet und ist ein unabhängiges, gemeinnützig arbeitendes Institut. Neben Aktivitäten im Bereich der angewandten Forschung bietet es seit der Gründung verhaltenstherapeutisch orientierte Fort- und Weiterbildungsangebote an. Die langjährigen Erfahrungen des IFT als etablierter bundesweiter Aus- und Weiterbildungsträger (Verhaltenstherapiewochen) kommen damit den Würzburger Studiengangsteilnehmern zugute.

    Diese Einbindungen sind wertvoll, um eine hohe Qualität der Ausbildung auch in Zukunft zu sichern und das postgraduale Programm unter sich möglicherweise ändernden Rahmenbedingungen (siehe die Diskussion um eine Reform der Psychotherapieausbildung) weiterentwickeln zu können.

    Nach oben