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    Lehrstuhl für Psychologie IV - Pädagogische Psychologie

    Lehrwerke

    Lesen ist eine Kulturtechnik, die bedingt durch den schnellen technologischen Wandel selbst fortlaufender Veränderung unterworfen ist. Die inzwischen vorwiegend in der digitalen Welt stattfindende Lesetätigkeit unterscheidet sich zum Teil von der traditionellen Rezeption gedruckter Texte. Beispielsweise birgt das Lesen auf dem Bildschirm die Gefahr einer geringeren Verarbeitungstiefe. Gleichzeitig muss viel stärker auf die Verknüpfung von Informationen aus multiplen Texten und auf die Prüfung von der Qualität und Glaubwürdigkeit von Texten geachtet werden. Das digitale Zeitalter eröffnet jedoch auch Potenziale für die Diagnostik und Förderung von Lesefähigkeiten und Leseverständnis. Es sind neue Herangehensweisen möglich, die über unmittelbare Rückmeldungen den Lerneffekt erhöhen, den Lernverlauf sichtbar machen und Informationsquellen erschließen, die beim Lesen auf Papier nicht erfassbar sind. Neben einer Reflexion des aktuellen Forschungsstandes bietet der Band auch einen Überblick über aktuell verfügbare Verfahren und Online-Plattformen.

    Dieser Band (Richter & Lenhard, 2024) beinhaltet einen praxisorientierten Überblick und reflektiert den aktuellen Forschungsstand zur Diagnose und Förderung des Lesens unter den veränderten Bedingungen, Herausforderungen und neuen Möglichkeiten der digitalen Welt. Was sind kritische Auswirkungen des technologischen Wandels, aber auch nutzbare Potenziale zur Diagnostik und Leseförderung?

    An deutschen Hochschulen ist die Zahl internationaler Studierender in den letzten Jahren stetig gewachsen. Gleichzeitig brechen diese Studierenden sehr häufig ihr Studium ab (zuletzt knapp 50% der Bildungsausländer:innen im BA-Studium). Bislang waren die Gründe für diese Situation fast vollständig unerforscht. Der vorliegende Band Sprache und Studienerfolg bei Bildungsausländerinnen und Bildungsausländern (Wisniewski, Lenhard, Spiegel & Möhrung, 2022) fasst die Ergebnisse des zugehörigen Längsschnittprojekts zusammen und stellt Ansatzpunkte für eine Reduktion der Studienabbruchquoten dar. Neben der Relevanz von Deutschkompetenzen für den Studienerfolg verweist das Projekt auf Schieflagen beim sprachlichen Hochschulzugang, extrem heterogene Sprachkompetenzen zu Studienbeginn und Defizite in den metakognitiven Fähigkeiten.

    Kindheit und Jugend sind schillernde Abschnitte im Laufe des Lebens, die in der Retrospektive gerne verklärt werden. Dabei werden häufig die immensen Aufgaben übersehen, die Kinder und Jugendliche im Laufe ihrer Entwicklung lösen müssen. Die Schule spielt dabei eine zentrale Rolle. In ihr können Kinder wachsen und sich entfalten oder auch scheitern. Das Lehrbuch "Erleben, Lernen und Verhalten von Kindern und Jugendlichen: Wie Schule mit Auffälligkeiten umgehen kann" (Lenhard, 2021) stellt hierzu den aktuellen Forschungsstand der wichtigsten Themenbereiche dar und liefert plausible Erklärungen für Lernstörungen, Angst, Gewalt sowie besondere Begabungen. Neben den Grundlagen wird auch das notwendige Praxiswissen für den Umgang mit problematischen Entwicklungen und Belastungsfaktoren im schulischen Kontext vermittelt und es werden konkrete Lösungsansätze vorgestellt.

    Machen digitale Medien einsam und aggressiv? Wann werden Jugendliche zu Gewalttätern? Nehmen psychische Störungen wie ADHS immer mehr zu, oder ergibt sich dieser Eindruck durch die häufigere Berichterstattung in den Medien? Ist Rauschtrinken unter Jugendlichen tatsächlich ein immer ernster werdendes Problem, und nimmt selbstverletzendes Verhalten immer mehr zu? Die Bedingungen, unter denen Jugendliche aufwachsen, sind permanenter Veränderung unterworfen, und nicht selten klagen Erwachsene über ihr zunehmendes Unverständnis gegenüber vermeintlichen Fehlentwicklungen oder sogar über ein diffuses Bedrohungsgefühl, das zudem von einem raschen technologischen Wandel und der Angst vor diesem befeuert wird. Das Buch hat das Ziel, diese in den Medien oft überspitzt dargestellten Thesen auf ihren Gehalt zu überprüfen. Es behandelt aktuelle und sehr präsente Fragestellungen aus dem Themenspektrum Verhaltensprobleme, gesellschaftlicher Wandel und der Auswirkungen digitaler Medien auf Jugendliche. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie dieser Wandel die psychische Gesundheit von Jugendlichen beeinflusst und ob – wie in populärwissenschaftlichen Publikationen oft dargestellt – nachweisbare Gefahren und Fehlentwicklungen existieren. Falls sich die Befürchtungen bestätigen, knüpft sich daran die Frage an, wie man mit den Entwicklungen und gegebenenfalls Gefahren umgehen könnte. Da diese Themen nicht nur in der wissenschaftlichen Community erörtert werden, sondern auch in öffentliche Diskussionen Eingang gefunden haben, sind sie für sehr viele Menschen unmittelbar präsent und relevant.

    Das Buch (Lenhard, 2016) gliedert sich in die drei Bereiche „Phänomene im Kontext digitaler Medien“, „Externalisierendes und aggressives Verhalten“ sowie „Substanzmissbrauch und selbstverletzendes Verhalten“ und umfasst zehn Kapitel, die ausgehend von einer prägnanten Fragestellung das Thema erörtern.